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Mittwoch, Mai 03, 2006

a little bit psychlogie

Verdrängung (Psychologie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Verdrängung wird in der Psychoanalyse ein Abwehrmechanismus bezeichnet, in dem tabuierte und bedrohliche Erlebnisse, die aus dem "Es" stammen, vom Bewusstsein des Menschen ausgeschlossen werden, deren psychische Energie aber erhalten bleibt. Dieser Vorgang ist gewöhnlich und kommt bei jedem Menschen vor. Er wird von unterschiedlichen Schulen auf unterschiedliche Weise erklärt, mitunter auch nicht beachtet.

Die verdrängten Ereignisse werden von der Psychoanalyse meist als Sexualtriebe und deren Derivate erklärt, des Weiteren können danach aber auch alle anderen Ereignisse verdrängt werden, die Selbstwertgefühl und Selbstachtung eines Menschen beeinträchtigen.

Verdrängungsmechanismen und deren Relevanz für die Entstehung neurotischer Störungen konnten bisher weder experimentell erklärt noch statistisch erwiesen werden. Vor allem statistischen Methoden, die im Laufe des 20igsten Jahrhunderts in der Psychologie zunehmend eine größere Rolle spielten und maßgeblich zur Bildung einer eigenständigen psychologischen Wissenschaft geführt haben, ist die Verdrängung nur schwer zugänglich. Verdrängte Vorstellungen sind immer individuell und können nur in Einzelsitzungen untersucht werden, die zudem jeweils durch unterschiedliche Therapeuten durchgeführt werden.


Verdrängung und Vergessen

Neben der Verdrängung müssen die Phänomene des einfachen Vergessens (Gedächtnis), des willkürlichen "Abschaltens" und verschiedene Formen der Hemmung (Lernpsychologie) unterschieden werden.

Das Vergessen ist ein inaktiver Prozess, der an Vorstellungsinhalten abläuft, welche von der Person als weniger relevant bewertet werden. Sie verblassen bei der weiteren Enkodierung, werden abstrakter und bilden gemeinsam mit anderen assoziierten Vorstellungen schließlich eine verschmolzene Erinnerungsspur, die nicht wieder auf Einzelheiten aufgelöst werden kann. Die Verdrängung hingegen wird als aktiver Prozess gesehen, der einen ständigen psychischen Aufwand erfordert, die so genannte Verdrängungsarbeit. Unter ihrer Wirkung konservieren sich die Vorstellungen.

Bindungsunfähigkeit

Mit dem Begriff der Bindungsunfähigkeit wird die Unfähigkeit eines Menschen bezeichnet, längere und festere Bindungen zu seinen Mitmenschen einzugehen. Sie ist meist auf Beziehungen zweier Lebensgefährten bezogen.

Aber auch die generelle Unfähigkeit engere Beziehungen und somit in Abhängigkeiten zu anderen Menschen zu treten wird unter dem Begriff verstanden. Diese Form der Bindungsunfähigkeit tritt vor allem im Kindesalter auf, wenn Kinder, enttäuscht durch ihre primären Bezugspartner (meist die Eltern), zu denen es eine lebensnotwendige Abhängigkeit gab, nicht mehr in der Lage sind, sich auf neue Bezugspartner (z. B. Pflegeeltern) einzulassen und keinerlei Bindung zu ihnen entwickeln.

Da aber im täglichen Zusammenleben automatisch Abhängigkeiten entstehen, bedeutet dies, dass Betroffene in anderen Situationen versuchen ihre „Unabhängigkeit“ und „Eigenständigkeit“ vgl. Autonomie zu beweisen, was sich mitunter in einer erhöhten Agressivität und anderem dissozialen Verhalten ausdrückt.


Selbst als existenzieller Begriff

"Existenziell" bezeichnet die Eigenschaft von Aussagen darüber, wie Menschen das Leben und die Welt in ihrem Bewusstsein erscheint mit seinen Wahrnehmungsstrukturen und Verstandesstrukturen. Die Herausbildung des Selbst ist ein Vorgang der Kompromissbildung, insofern das Ich bei der Selbstverwirklichung zwischen den Ansprüchen des Es, des Überich und des Sozialaußen vermittelt. Das optimale Ziel der Kompromissbildung ist die Findung eines stabilen, d.h. konfliktfähigen Selbst: eines Selbst, das menschliches Handeln in einem konflikthaftend Leben lebensentfaltend (konfliktauflösend und konfliktminimierend) zu organisieren vermag. Diese Kompromissbildung des Selbst ist mitunter ein schwer zu lösendes Lebensproblem. Die Frage 'Wer bin ich' stellt sich oft manifest als Sinnkrise, wenn man nicht mehr sinnvoll sagen kann, warum man sich weiter abmühen soll, ob das, was man bisher glaubte, sinnvoll ist, wahr ist..., wenn man sich selbst zu einem unauslotbaren Abgrund wird. Der Zustand dieser "Desorientierung ist ein Zustand der Unsicherheit, des Unwohlseins - des Unglücks gar. Er stellt sich dann ein, wenn eine alte Kompromissbildung nicht mehr trägt, weil sie etwa durch neue Erlebnisse, durch neue psychische und soziale Bedingungen in Frage gestellt wird. [...] Es kommt jetzt darauf an, eine neue realitätsdichte Kompromissbildung zu besorgen." (Rupert Lay, Vom Sinn des Lebens, 32 f.)



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